25. Februar 2025 / Aus aller Welt

Rätsel um Flug MH370: Neue Suche im Indischen Ozean

Was geschah mit Flug MH370? Die Frage zählt zu den großen Rätseln der Luftfahrtgeschichte. Jetzt startet eine Spezialfirma eine neue Suche mit Tauchbooten. Gibt es vielleicht doch noch Antworten?

Seit elf Jahren warten die Angehörigen der Insassen auf Antworten. (Archivbild)
von Carola Frentzen, dpa

Fast genau elf Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden des Fluges MH370 der Malaysia Airlines hat eine amerikanisch-britische Spezialfirma eine neue Suchaktion nach dem Wrack gestartet. Das Unternehmen Ocean Infinity will in den nächsten Wochen mit Hilfe des Tiefsee-Versorgungsschiffs «Armada 78 06» und autonomen Unterwasserfahrzeugen den Meeresboden des südlichen Indischen Ozeans nach Spuren der vermissten Boeing 777 absuchen, wie australische und britische Medien übereinstimmend berichteten. 

Laut der britischen Zeitung «Telegraph» könnte es der letzte verzweifelte Versuch sein, das Rätsel um den Unglücksflug zu lösen. Die Spekulationen sind derweil nie abgerissen. War es ein Unglück? Ein absichtlicher Crash? Eine Entführung? Oder wurde die Maschine gar abgeschossen? Vor allem die Angehörigen der 239 Insassen aus 14 Ländern wollen wissen, was damals vorgefallen ist und hoffen, doch noch Antworten zu bekommen.

Die neue Suche von Ocean Infinity findet etwa 1.500 Kilometer vor der Küste der westaustralischen Metropole Perth statt. Die Firma konzentriert sich dabei auf ein Gebiet von rund 15.000 Quadratkilometern und vier «Hotspots», an denen das Wrack nach Meinung von Forschern am wahrscheinlichsten zu finden sein könnte. Auf Tracking-Seiten im Internet können Interessenten die genaue Position von «Armada 78 06» verfolgen.

Was war damals passiert? 

Die Maschine war am 8. März 2014 auf einem Flug von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich von den Radarschirmen verschwunden und vom Kurs abgewichen. Viele Experten gehen davon aus, dass das Flugzeug danach mehrere Stunden lang in Richtung Süden unterwegs war - warum ist unklar.

Bis heute wurden nur ein paar Dutzend Wrackteile an verschiedenen Küsten angeschwemmt. Vom Hauptrumpf des Flugzeugs, den Menschen an Bord und dem Flugrekorder fehlt jede Spur. Das Verschwinden der Maschine gehört zu den größten Mysterien der Luftfahrtgeschichte. 

Malaysia, China und Australien starteten eine zwei Jahre lange Unterwassersuche, die 2017 ergebnislos abgebrochen wurde. Eine Suchaktion von Ocean Infinity im Jahr 2018 brachte ebenfalls keine Ergebnisse. Vermutet wird aber weiterhin, dass die Boeing ins Meer gestürzt ist und jetzt irgendwo in großer Tiefe auf Grund liegt.

Vulkane und ein Zyklon erschweren die Mission

Für Ocean Infinity wäre es nicht der erste Erfolg: Unter anderem hatten Mini-Unterwasserfahrzeuge der Firma das 2017 verschollene argentinische U-Boot «ARA San Juan» vor der Küste Patagoniens an der Südspitze Südamerikas entdeckt. 2019 spürte das Ozeanerkundungsunternehmen das seit rund 50 Jahren im nordwestlichen Mittelmeer vermisste U-Boot «Minerve» auf. Auch der gesunkene italienische Autofrachter «MV Grande America» wurde vor einigen Jahren in der Biskaya lokalisiert.

Allerdings handelt sich bei der Suche nach MH370 um eine komplizierte Mission. Nicht nur die Topografie des Meeresbodens, der sich in großer Tiefe mehrere Kilometer unter der Oberfläche befindet und von Klippen und Vulkanen durchzogen ist, dürfte die Arbeit der Tauchboote erschweren - gleichzeitig braut sich gerade ein Zyklon über der Region zusammen und sorgt für hohen Wellengang, wie der australische Sender 9News berichtete.

Bereits im vergangenen Jahr hatte das malaysische Verkehrsministerium angekündigt, dass die Suche nach der Maschine wieder aufgenommen werde. Dank neuester Forschungsergebnisse und modernster Technologien gebe es Fortschritte bei der Lösung des Rätsels. 

Ocean Infinity hatte im Dezember einen «Kein Fund, keine Bezahlung»-Deal mit der Regierung in Kuala Lumpur ausgehandelt und wird für die Mission nur dann Geld bekommen, falls die Maschine gefunden wird. Der Vorschlag der Firma sei «solide» und verdiene es, Beachtung geschenkt zu bekommen, hatte Verkehrsminister Anthony Lake betont.


Bildnachweis: © Vincent Thian/AP/dpa
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