Die Stadt Büren verteidigt ein Jugendschutz-Projekt gegen Übergriffe in Schwimmbädern. «Mit voller Überzeugung» stelle man sich hinter das Anliegen, Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt zu schützen, betont die Stadtverwaltung der ostwestfälischen Stadt. Öffentliche Kritik an einzelnen Gestaltungselementen der Kampagne nehme man gleichwohl zum Anlass für eine selbstkritische Reflexion. In Sozialen Medien hatte jüngst ein Plakatmotiv für kritische Diskussionen und Unmut bei manchen gesorgt. Es zeigt eine rothaarige, weiße Frau, die einen Jungen mit schwarzer Hautfarbe und Behinderung an den Po fasst. «Stopp! Grapschen verboten» steht als Botschaft daneben. Mehrere Medien hatten berichtet. Die Kampagne «Sommer - Sonne - Sicherheit» war bereits zum Start in die Freibadsaison vor Ende Mai gestartet worden. Bei der Gestaltung der Plakate mit mehreren unterschiedlichen Motiven sei der Versuch unternommen worden, «Vielfalt sichtbar zu machen und gezielt Stereotypen zu vermeiden», erklärte die Stadt Büren. «Es war niemals unsere Intention, Menschen zu diskriminieren oder Schuld umzudeuten. Sollte dieser Eindruck entstanden sein, möchten wir um Entschuldigung bitten», stellte Bürgermeister Burkhard Schwuchow (CDU) klar. Zuletzt hatten mutmaßliche sexuelle Übergriffe gegen Mädchen und Jungen in einem Schwimmbad im hessischen Gelnhausen auch eine politische Debatte ausgelöst. Ermittlungen gegen vier Tatverdächtige wurden eingeleitet. Bundesweit registrierte das Bundeskriminalamt (BKA) in Hallen- und Freibädern sowie an Badestellen im vergangenen Jahr 423 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Die Aufklärungsquote lag demnach bei rund 81 Prozent. Von den 367 ermittelten Tatverdächtigen seien 365 männlich gewesen, hieß es. Die Zahl der deutschen Tatverdächtigen betrug laut BKA 130, die der Nicht-deutschen Tatverdächtigen 237. Das entspricht einem Anteil von rund 65 Prozent. Statt der Plakate soll nach Angaben der Stadt Büren die Etablierung eines niedrigschwelligen Schutzmechanismus im Mittelpunkt des Projekts stehen: Mit dem entwickelten Codewort «Tiki» soll Kindern und Jugendlichen geholfen werden, sich in Situationen, in denen sie sich unwohl oder bedroht fühlen, mitteilen zu können - und zwar auch dann, wenn sie die Situation nicht vollständig einordnen oder benennen können. Das Projekt war gemeinsam mit Jugendvertretern, aber auch spezialisierten Beratungsstellen ins Leben gerufen worden, um frühzeitig ein klares Zeichen für den Kinderschutz zu setzen - unabhängig von einem konkreten Vorfall.Ein Codewort für bedrohliche Situationen
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Grapschende Frau? Stadt verteidigt Jugendschutz-Kampagne
Die Stadt Büren will Kinder mit einer Sensibilisierungs-Kampagne vor Übergriffen in Bädern schützen. Ein Plakatmotiv eckt im Netz bei vielen an. Die Stadt verteidigt ihr Anliegen mit klaren Worten.
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