20. April 2025 / Aus aller Welt

Gewerkschaft: Waffenverbot überall im Nahverkehr

Baden-Württemberg und Berlin haben zuletzt angekündigt, dass künftig keine Messer oder andere Waffen in Bussen und Bahnen mitgeführt werden dürfen. Was sagt die Polizei-Gewerkschaft dazu?

Die Gewerkschaft der Polizei strebt eine bundesweit einheitliche Regelung an. (Archivbild)

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert ein generelles Waffenverbot in Bahnhöfen, Zügen und Bussen in Deutschland. Der GdP-Vorsitzende für den Bereich Bundespolizei, Andreas Roßkopf, verwies auf das Sicherheitsbedürfnis von Reisenden und einen Flickenteppich an Regelungen. Er plädierte deshalb für ein einheitliches Vorgehen aller 16 Bundesländer.

«Dann hätten wir nicht diese unterschiedlichen Regelungen, die aktuell existieren», sagte Roßkopf der Deutschen Presse-Agentur. «Der Bürger weiß selbst oft nicht, ob es gerade eine Verbotszone an einem Bahnhof gibt oder nicht.» Bislang gebe es nur im Fernverkehr ein generelles Verbot.

Wie ist die Frage aktuell in den Bundesländern geregelt?

Zuletzt hatte Berlin angekündigt, dass im gesamten Nahverkehr ein Waffen- und Messerverbot gelten soll. Die Senatsinnenverwaltung begründete den Schritt unter anderem mit mehr Kontroll-Möglichkeiten. Auch Baden-Württemberg will ein Waffenverbot in Bussen und Bahnen im Nahverkehr einführen. In Schleswig-Holstein hat die Landesregierung dagegen Waffen und Messer im Nahverkehr bereits untersagt. 

Die Gewerkschaft der Polizei hofft auf eine Übereinkunft der Innenministerkonferenz für eine bundesweit einheitliche Regelung. Bayerns Innenministerium hatte kürzlich jedoch erklärt, die Frage nicht landesweit regeln zu wollen. Die Anordnung solcher Verbote wolle man im Freistaat vor allem den Gemeinden, Landratsämtern und Bezirksregierungen überlassen.

An wie vielen Orten gelten Verbotszonen?

Anders verhält es sich an Bahnhöfen, dort gelten bundesweit an einigen ein Verbot, gefährliche Gegenstände mitzuführen. Das ist geregelt in einer Allgemeinverfügung, die örtlich und zeitlich begrenzt ist. Das teilte die Bundespolizei mit. Nach deren Angaben wurden im vergangenen Jahr 38 solcher Verfügungen erlassen, ebenso viele wie im Jahr zuvor. 2022 seien es noch neun gewesen. Die Polizei in Frankfurt am Main hatte Mitte April mitgeteilt, in diesem Jahr bereits 75 Messer in der Waffenverbotszone im Frankfurter Bahnhofsviertel sichergestellt zu haben.

Bahnhöfe seien Orte, wo sich mitunter viele Menschen ansammelten, sagte Roßkopf. «Wir bekommen immer mehr mit, dass gerade in den Abendstunden,
in schlecht beleuchteten Bahnhöfen, in Ecken, wo vielleicht nicht ganz so viel Verkehr ist, dass dort auch Angsträume entstehen.» Der Gewerkschafter stellte klar: «Wir wollen keine Vollkontrollen. Das ist ja auch gar nicht machbar.»

Er sprach sich zugleich für den Einsatz KI-gestützter Technik zur Überwachung aus, zum Beispiel mit Kameras. «Sie hilft uns dabei, Dinge im Vorfeld zu erkennen.» Das gebe nicht zuletzt auch ein Gefühl von mehr Sicherheit.


Bildnachweis: © Niklas Graeber/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Tanz in den Mai & Maifest: So feiert Lippstadt den 1. Mai
Lokalnachrichten aus Lippstadt

Tanz in den Mai, dann Maifest genießen – Lippstadt feiert doppelt und lädt zu Party, Musik und Frühlingsstimmung ein!

weiterlesen...
Maibaumaufstellen und „Tanz in den Mai“
Stadt Lippstadt

In diesem Jahr wird der Maibaum wieder einen Tag vor dem 01. Mai, also am April 2025 von den Bad Waldliesborner...

weiterlesen...
Neu bei uns: Mokkaccino
Lokalnachrichten aus Lippstadt

Mokkaccino – Espressobar im Herzen von Lippstadt

weiterlesen...

Neueste Artikel

Studie: Weniger Menschen halten Klimaschutz für sehr wichtig
Aus aller Welt

Vielen Menschen sind andere Themen mittlerweile wichtiger als der Klimaschutz. Das sagt eine neue Studie. Der Chef des Umweltbundesamts warnt aber vor Fehlinterpretationen. Warum?

weiterlesen...
Tierpark in Ostwestfalen: Tiger verletzt Mitarbeiterin
Aus aller Welt

Vermutlich hatte die Frau eine Zwischentür übersehen. Dann beißt das Tier in ihre Schulter. Jetzt prüft der Arbeitsschutz, wie es zu dem Unglück kommen konnte.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Studie: Weniger Menschen halten Klimaschutz für sehr wichtig
Aus aller Welt

Vielen Menschen sind andere Themen mittlerweile wichtiger als der Klimaschutz. Das sagt eine neue Studie. Der Chef des Umweltbundesamts warnt aber vor Fehlinterpretationen. Warum?

weiterlesen...
Tierpark in Ostwestfalen: Tiger verletzt Mitarbeiterin
Aus aller Welt

Vermutlich hatte die Frau eine Zwischentür übersehen. Dann beißt das Tier in ihre Schulter. Jetzt prüft der Arbeitsschutz, wie es zu dem Unglück kommen konnte.

weiterlesen...